Regionale Quarantänemaßnahmen in Hochinzidenzregionen („Ausreisetests“) wirken hocheffektiv. Bezirke mit Ausreisetests zeigen eine tägliche Reduktion der Wachstumsrate der 7-Tage-Inzidenz um 6 %. Benachbarte Regionen profitieren durch eine tägliche Reduktion der Wachstumsrate um 3 %. Diese Resultate in Kombination mit Modellrechnungen legen eine Handlungsanweisung zu einer Niedriginzidenz-Strategie nahe: Wird der Grenzwert für Ausreisetests von derzeit 400 (7-Tage-Inzidenz) auf 100 gesenkt, kann man mit bundesweiten 7- Tage-Inzidenzen von 50 rechnen, bei einem Grenzwert von 25 mit einer Inzidenz von 10. Eine 7-Tage-Inzidenz von 50 ist im österreichischen Gesundheitssystem nachhaltig managebar. Das bedeutet, dass bei Öffnungsschritten das Konzept der Ausreisetests keinesfalls aufgegeben werden sollte, sondern im Gegenteil der Grenzwert mit fallenden Fallzahlen schrittweise auf 25 gesenkt wird. Diese Präventionsstrategie führt auch mittelfristig zu einer sehr niedrigen Wahrscheinlichkeit, dass eine Region zur Hochinzidenzregion wird, und ist ein zentraler Baustein zur pandemischen Kontrolle.